SAC Sektion Zermatt

Tourenbericht

Kletterwoche Antalya, 3.–10. Oktober 2009 → Fotos

SAC Davos und SAC Zermatt

Leitung:
Daniel Bühlmann und Stephan Zeiter
Teilnehmer:
Hanna Wellauer, Jacqueline Schlegel, Joelle Zeiter, Sonia Plozza, Hanni Gut, Christian «Hitsch» Ambühl, Silvio Koller, Läx Biner, Urs Moor, Marc Sorgius, Eva Jenni und Mo Julen

3.10.2009 – Anreise

Trotz Startschwierigkeiten kamen alle an. Alle? Mo’s Gepäck schon mal nicht (und als es dann endlich da war sogar noch ohne Gaspatrone!). Zudem zirkelten Zeitis zu zweit zwei mal zwei Stunden zu spät zum Znacht zwecks Zwischenstopp. Doch Ende gut, alles gut. Alle kamen wohlbehalten in der Türkei an, Marc sogar ohne Natel.

4.10.2009 – Erster Felskontakt


Zum Frühstück kamen alle rechtzeitig – nur zwei fehlten: das Kuschelteam brauchte etwas länger (3 Minuten). Cabarett Guide (Dani und Zeiti) boten eine bühnenreife Show am Fels. Danach war alles klar – ausser der Umgang mit Wespen wurde nicht besprochen, was Hanna zum Verhängnis im Butterfly Boulevard wurde. Dort hatte es nämlich nicht nur Pfiffolträ (Schmetterlinge für Davoser). Hanna nahm den Führer wortwörtlich and kept an eye on it.

Gesponsert von Team Malboro und akkustisch untermalt vom Team Chifler wurde fleissig geklettert. Abends stahlen einige noch ein paar Früchte (da es ja am ersten Abend etwas wenig zu essen gab) und andere gingen romantisch auf einen Mondscheinspaziergang …


5.10.2009

Donner, Blitz und Hagelschlag, ach nein, das war ja erst abends, lasst uns mit dem Morgen beginnen. Der Sektor „Türken Standard“ brachte uns trotz Schatten ziemlich ins Schwitzen. Eva und Marc war das zuwenig und sie übten Sturztraining. Schliesslich fanden wir heraus, dass die derzeitige Sonneneinstrahlung nicht dem Kletterführer entspricht. Für alle die auch mal hierher kommen wollen: es ist sehr einfach: Morgens geht die Sonne auf und scheint tagsüber an die Felsen bis sie abends untergeht.

Heute haben wir zudem die ersten ausländischen Kletterer (Rumänen) gehört. Da ihre Sprache recht kompliziert erschien, kamen sie Urs’ Aufforderung: «Hab’s Gläff züe!» auch nicht nach. Wir liessen uns aber nicht aus der Ruhe bringen und kletterten Route um Route stillschweigend weiter.

In der Ambiance von futuristischen marsänlichen Gefelse war die Schwierigkeit der Routen wie gewohnt astronautisch schwierig. Mehr oder weniger erfolglos versuchten wir, die uns neu beigebrachten Techniken anzuwenden.

Beim Nachtessen spielten wir blinde Kuh (Stromausfall); wo ist bloss die Wassermelone geblieben? Und zum Schluss wollte Läx einfach nur noch Winzer sein.

6.10. 2009 – Olympos


Das erste Mal früh Aufstehen war angesagt. Unsere Camp-Manager waren so flexibel, dass sie uns ein extra frühes Frühstück bereitstellten. Mit den Mietwagen ging es los in Richtung Olympos. Auf dem Weg dort hin entdeckten wir noch ’nen Türkischen Migros und wurden Zeugen einer türkischen Verkehrsregelung (Schlägerei durch die Fahrerscheibe). Das war schon mal echt amüsant!

Nach ca. 1 ½ Stunden Fahrt trafen wir an unserem Ziel ein. Die Suche nach dem Gebiet zeigte sich nicht für alle gleich einfach. Zeiti lief die Strecke sicher fünfmal ab, bis all seine Schafe am rechten Ort waren.

Ein sogenannter Plattenschleicher stand bevor. Der raue Felsen veranlasste uns von einem Sturz abzuraten, da sonst die halbe Tapette am Felsen geblieben wäre.Anschliessend folgte der gemütliche Teil an der Beach. Das Wasser war zwar fast zu warm, aber so kamen auch Warmduscher auf ihre Kosten! Die folgende Diskussion mit vier Frauen über Sternzeichen und Aszendenten waren für Mo und Urs ’ne echte Bereicherung.Wir wissen nun viiiiieeeellll mehr!


7.10.2009

Schon wieder früh aufstehen, nur ging’s heute ohne Frühstück an den Felsen. Dies erwies sich aber als ’ne ganz gute Sache, da heute alle auf Höchstleistung getrimmt waren. 8b+, 9a kamen zumindest in Gedanken schon mal ein rechtes Stück näher … oder so! Die Aufwärmrunde fing toll an: zwei Haken einhängen, sich von der Sonne wärmen lassen, das chill Programm!

Das Sportprogramm ging für gewisse Personen den ganzen Tag weiter: Frühmorgens Klettern, dann 200 Rumpfbeugen, danach eine hügelige Ausfahrt auf dem Bike und letztendlich noch eine lockere Joggingrunde (inklusive 200 Liegestützen unterwegs). Dadurch wird garantiert, dass alle Teilnehmer der Woche am Abend müde sind.

8.10. 2009


Noch früher aufstehen! Nicht alle schafften es (Eva und Hitsch genossen ein gemütliches Zmorgu mit Kaffee! Und der Rest träumte zwischen den Haken davon!). Die wilde Truppe endlich aufgespürt, liessen sie sich vom Geklimper deren (S)’Exis verführen und bestiegen ebenfalls die steilen Wände. Mo’s sexy Haltung in der Schlüsselstelle der 6b+ hielten wir natürlich digital fest. Die scharfkantigen Griffe bei der Riss- und Plattenkletterei liessen manch einem ein freundliches „Zuhee“ entlocken. Auch Alex konnte ein Stöhnen und „Piischtu“ beim steil beginnenden 6a nicht unterdrücken. Diese Geräusche wurden von den wohlgeformten Wänden akustisch untermauert.

Nach vollendeter Mittagsruhe übernahm die Klettermüdigkeit das Zepter und wir entschieden uns für einen Ausflug – Spaziergang – ins nahe gelegene Dorf. Interessante türkische Details und eine kleine Bierabkühlung mit Gebisswechsel sorgten für die allgemeine Unterhaltung. Abends wurde uns noch eine Übernachtung geschenkt, die wir gewinnbringend in Prozentiges investierten.

09.10.2009 – Abreisetag

Die einen noch im Tiefschlaf, die andern bereits wieder in der Vertikalen, um auch die letzten Minuten vor der Abreise noch voll auszunutzen. Gegen Mittag ging’s dann mit dem Schulbus los nach Antalya. In Antalya angekommen stand dann die lange Busfahrt nach Bodrum bevor. Inzwischen wissen wir auch, warum hier für eine Strecke von ca. 400km satte acht Stunden benötigt werden: In jeder etwas grösseren Ortschaft gab’s ’nen Stopp um Reisende ein- und auszuladen. Auch ganz interessant festzustellen war die Fahrweise unseres Buschauffeurs: Überholen vor unübersichtlichen Kurven oder Anstiegen ist hier überhaupt kein Problem!


Gegen 20.30 Uhr trafen wir dann im bereits gebuchten Hotel ein. Eine mega schöne Anlage. Kaum die Zimmer bezogen wurden wir dann auch gleich an den Tisch gedrängt, da der verantwortliche Grill-Meister wohl Feierabend machen wollte. Aber geschmeckt hat’s. Anschliessend schlenderten wir dem Hafen entlang und bestaunten die eindrücklichen Segeljachten. Während wir dann Mojito und Caipi genossen, liess es sich Zeiti nicht nehmen, sich beim „Gwaför“ neben der Bar die Haare zu schneiden. Sogar die Ohrenhaare wurden ihm abgefackelt! Einen nächsten Termin für Mani- und Pedicure hat er nun auch schon! Schliesslich geht unsere Heimreise über Bodrum.

10.10.2009

Frühstück um 7.30 Uhr und dann Abmarsch zur Fähre. Das war vielleicht ein Prozedere! Erst mal irgendwo Tickets kaufen, dann sonstwo einchecken, an einem anderen Ort wurde dann das Gepäck gescannt und nochmals wo anders wird dann noch der Pass abgestempelt! Es ginge bestimmt alles auch einfacher, aber wozu auch!


Die Überfahrt nach Kos dauerte ’ne gute Stunde. In Kos angekommen wurden erst mal die knurrenden Mägen gesättigt. Mit den ÖV’s ging’s dann nach Mastichari, dem Standort der Fähre nach Kalymnos. Um 14 Uhr fuhr diese dann endlich los ans eigentliche Ziel unserer Reise. Unser Gastgeber Stefanos war in Pothia bereits vorort und nahm uns herzlich in Empfang. Nach dem Bezug der Zimmer gab’s den gewohnten Begrüssungskaffee mit Kuchen. Echt charmant!

Es folgte ein erster Sprung ins Griechische Meer und der Empfang der nachträglich ankommenden Gruppe Kletterfreaks. Am ersten Abend wurden wir dann auch gleich zur traditionellen Suppe à la Stefanos eingeladen. Da die Mahlzeit nicht ganz alle Mägen sättigte wurden diese dann mit Mythos gefüllt.

Bericht: alle
Fotos: Zeiti