SAC Sektion Zermatt

Tourenbericht

Wanderwoche Vier-Quellen-Weg, 31. Aug–4. Sep 2014 → Fotos

Leitung:
Priska Thalmann
Teilnehmer:
Alfons Biner, Edi Biner, Ingema Gisler, Beatrice Heynen, Raymond Heynen, Luc Weerts, Sepp Tschurtschenthaler (nur am ersten Tag)

vier-quellen-weg.ch

1. Tag

Am Sonntag­morgen um 6 Uhr trafen sich die 6 Teil­nehmer aus Zermatt im Spiss. Mit dem Taxi fuhren wir via Vispertal, Goms, Furka nach Andermatt und auf die Oberalp. Eine schöne und angenehme Fahrt mit sehr wenig Gegen­verkehr. Wir waren eine Stunde zu früh am Pass. Luc war schon vor Ort und während der Kaffee­pause stiess auch Ingema zu uns.



Gemütlich starteten wir unsere Wanderung mit einer Stunde Reserve-Zeit. Der Aufstieg zum Tomasee war nicht zu steil und wir genossen die schöne Umgebung. Ein­drück­lich war, dass der Rhein nicht an einem Gletscher ent­springt, sondern aus vielen kleinen Quellen. Beim Abstieg ins Tal unter der Maighels­hütte über­querten wir die erste Rhein­brücke. Leider hatte der Tourismus­verein Grau­bünden keine Hänge­brücke zur Maighels­hütte gebaut, so dass wir auf das kühle Bier ver­zich­ten mussten. Eine halbe Stunde Aufstieg war uns doch zuviel. So wanderten wir tapfer weiter zum Lolenpass. Hier trafen wir auf ca. 200 Ziegen – und machten eine kleine Mittags­pause.

Beim Abstieg ins Unter­alp­tal hatten wir dichten Nebel. Ingema war dankbar dafür, so konnte sie nicht sehen, wie steil es ab­wärts ging. Ein kurzer Aufstieg brachte uns zur Vermigel­hütte. Hier genossen wir das Hütten­leben. Im Kanton Uri, wie auch bei uns im Wallis, haben die meisten Familien einen Zu- oder Über­namen. Wir fanden nun Ingemas richtigen Namen heraus: „Erliger Hanssepp Michis Röbis Frowi“. Wir genossen ein her­vor­ragen­des Abend­essen. Die Nacht war ruhig und wir schliefen gut. Zu unserer Über­raschung fanden wir am Morgen ca. 5 cm Neuschnee vor.

2. Tag


Nebel und Wind. «Sollen wir starten oder warten?» Wir zogen uns warm an und starte­ten. Am Anfang konnte man den Weg noch gut erkennen. Je höher wir stiegen um so mehr Schnee gab es. Bei den Verborgen-Plangge hatte es Schnee­verwehun­gen und die Route zu finden wurde immer schwie­riger. Mit GPS und Karte fanden wir den Sellapass 2703 m. Danke Priska für die tolle Spur­arbeit. Auf dem Pass fing der Sturm an. Beim Abstieg Richtung Gotthard erlebten wir Böen von mehr als 100 kmh. Wir waren froh, als wir beim Sella Stausee endlich aus dem Schnee kamen. Von da zum Gott­hard­pass war es nicht mehr weit. Im Hotel genossen nun alle die warmen Duschen. Die Zimmer waren geheizt und den Wind hörte man nur von ferne.


3.Tag

Den neuen Tag starte­ten wir in starkem Wind, wie es am Gotthard üblich ist. Die Wanderung führte uns um den Lucendro Stausee zur Alpe Lucendro. Hier in diesem Seitental hörte der Passwind auf und wir hatten einen an­geneh­men Aufstieg zu einem kleinen Seelein, der Quelle der Reuss. Bei einer Militär­hütte – solche hat es sehr viele um den Gotthard – machten wir Pause. Priska, Edi und Alfons berieten sich: Rot-weisser Weg ins Bedretto­tal 5 km länger oder blau-weiss über eine Krete vom Pizzo Lucendro zum Weg, der von der Rotondo­hütte über den Cavanna­pass zum Bedretto führt? Wir ent­schie­den uns für den kürzeren Weg.



Der Abstieg von der Lücke im Schnee war für Erliger Hanssepp Michis Röbis Frowi eine Herraus­forde­rung. Mit Hilfe von Priska und Edi stieg auch Sie die fünfzig schwie­rigen Meter ab und konnte Stolz sein, blau-weiss geschafft zu haben. Nach der Mittags­pause kamen wir zur Alpe Cavanna, die letzten Meter ziemlich steil aber voll Heidel­beeren. Alle pflückten wir unser Dessert. Von der Alpe zur Capanna Piansecco führt der Weg gemäss Karte holländisch flach für 8 km. Leider war eine halbe Stunde vor der Hütte ein Fels­abbruch, so dass wir wieder 150 Höhen­meter auf- und absteigen mussten.

Die Piansecco­hütte liegt auf einem schönen Platz an der Wald­grenze. Das Bier schmeckte gut und zum Abend­essen gab es Tessiner Polenta mit Ragout. Hervor­ragend.

4.Tag

Am Morgen führte die Wanderung kurz oberhalb der Wald­grenze angenehm flach weiter zur Alpe di Cruina im Bedretto­tal. Nach dem wir die Nufenen­pass Strasse in einer Fuss­gänger-Unter­führung passiert hatten, trennte sich der Weg zur Corno-Gries­hütte und zum Nufenen­pass. Der Wegweiser zum Quell­gebiet des Ticino fehlte, aber Priska fand wie immer den Weg. Auch hier, wie bei den andern Quellen, war ein Stein auf­ge­stellt. Nach dem Fotohalt führte der Weg 300 Höhen­meter hoch zum Nufenen­pass.



Hier machten wir Mittags­pause und etwas später fuhren wir mit dem Postauto nach Oberwald. Edi verliess uns, er hatte in Zermatt noch Arbeit. Für die Anschluss­post mussten wir eine halbe Stunde warten. Deshalb starteten die noch nicht müden Teil­nehmer zu Fuss zum Hotel Rhone­quelle, während Ingema und ich auf die Post warteten. Wir packten alle Rucksäcke ins Postauto und fuhren zum Hotel. Kurz nach unserer Ankunft waren die schnellen Gänger auch schon da. In dem neu renovier­ten Hotel genossen wir den Abend und die schönen Zimmer.

5.Tag

Die letzte Etappe führte uns zuerst abwärts bis zu einer Brücke. Auf der andern Talseite stiegen wir durch die ein­drück­liche Rhone­schlucht nach Gletsch. Beim Aufstieg trennte sich die Gruppe. Die Unermüd­lichen stiegen etwas schneller via Gletsch, Muttbach zum alten Furka­tunnel und dann sehr steil zum Furkapass. Ingema und ich nahmen es gemütlich und wander­ten nur bis zur Station Muttbach. Von hier brachte uns das Postauto zum Belvédère. Nach 10 Minu­ten er­reich­ten wir den Gedenk­stein der Rhone­quelle. Es war ein­drück­lich zu sehen, wie weit sich der Rhone­glet­scher zurück­gezogen hat. Nach der Trink­pause im Hotel ver­ab­schiede­ten wir uns von Luc, welcher via Andermatt nach Hause fuhr. Der Taxibus brachte uns sicher nach Visp, wo Ingema den Zug nach Zürich erreichte und wir waren um ca. 5 Uhr wieder in Zermatt.

Eine wunder­schöne Wander­woche war zu Ende. Danke Priska für die Leitung und Organi­sation. Danke den Teil­nehmern für die gute Zeit. Bis zum nächsten Mal.

Bericht: Alfons
Fotos: Luc, Ingema, Beatrice