SAC Sektion Zermatt

Tourenbericht

Weissmies 4017m, 3. Juli 2011 → Fotos

Leitung:
Urs Lauber
Teilnehmer:
Diana, Edi, Fabienne, Jolanda, Judith, Kari, Katharina, Röbi, Sandro, Valentin, Zita

Schon am Vorabend (Samstag) sind wir mit der Gondelbahn nach Hohsaas gefahren und haben im Bergrestaurant Hohsaas zwei Sechser-Zimmer bezogen. Die Mehrheit unserer Tourengruppe kommt direkt von Saas-Fee her, von wo aus wir das Allalinhorn bestiegen haben. Am späteren Nachmittag, kurz bevor der Betrieb der Gondelbahn eingestellt wird, stossen auch Diana, Kari, Röbi und Zita zu uns.

Auf der Terrasse des Bergrestaurants geniessen wir die Abendsonne und den wunderschönen Blick auf die Walliser Bergwelt. Von der Sonnenterrasse aus kann man die Spur, welche auf das Weissmies führt, gut erkennen; von hier aus schaut der Anstieg schon fast etwas «gfürchig» aus. Manche von uns spazieren noch kurz am gut präparierten Panoramaweg oberhalb der Hütte entlang, mit Aussichtspunkten auf die uns umgebenden insgesamt 17 Viertausender.

Um 18 Uhr ist Essenszeit. Wir können eine solide zubereitete Mahlzeit (Suppe, Kartoffelstock mit Braten und Gemüse, Fruchtsalat) zu uns nehmen, passend dazu einen Tropfen Mischabel-Rotwein der St. Jodern Kellerei, Visperterminen. Besonders schätzen wir die durchgehende Fensterfront des Bergrestaurants und freuen uns über das eindrückliche Panorama mit Blick auf das Monte Rosa-Massiv und die Mischabelkette.


Die Sonne scheint bis nach 21:30 Uhr, der Sonnenuntergang ist ein Erlebnis für sich. Um 22 Uhr ist dann aber Nachtruhe angesagt und wir begeben uns in unsere beiden Zimmer. Die Nacht auf 3'100 m.ü.M. bekommt uns gut, auch wenn nicht alle von uns auf die bequem nordisch eingebetteten Schlafkojen vertrauen. Heiss war die Nacht auf jeden Fall, mit aufgeklapptem Kippfenster war es dann aber doch angenehmer.

Bereits um 4:45 Uhr ist Tagwache. An der typischen morgendlichen Hütten-Hektik kommen auch wir nicht vorbei. Morgentoilette, schnell ein Häppchen vom Frühstücksbuffet essen und dann unsere Bergsteigerausrüstung startklar machen. Gegen 5:30 Uhr gehen wir dann los (ohne Stirnlampe, denn es ist bereits recht hell). Der Zustieg ist recht komfortabel, in rund zehn Minuten sind wir schon auf dem Gletscher und montieren unsere Steigeisen.

In vier Dreier-Seilschaften nehmen wir den Anstieg in Angriff. Urs, Diana, Jolanda und Kari sind unsere Seilführer. Gekonnt führen sie uns an den beeindruckenden Gletscherspalten vorbei, welche sich immer weiter aufzutun scheinen. Wenn man aber erst einmal im Gelände ist, wirkt die Route auch schon viel anmächlicher als vom Bergrestaurant aus. Es ist ein schöner Aufstieg durch die vereisten Gletscherwölbungen bis zum ersten Plateau, wo wir eine kurze Trinkpause einlegen.

Dann geht es an den etwas steileren weiteren Aufstieg. Auch hier ist die Spur gut und die Schneeverhältnisse angenehm. In dieser exponierten Flanke bläst uns ein etwas gar kühler Wind entgegen. Glücklicherweise sind wir warm angezogen, sodass uns dies nicht weiter hindert. Wir finden ein gutes Tempo und alle können gut mithalten. Ausser uns sind auch mehrere andere Seilschaften im Gelände, doch wirklich eng wird es deswegen nicht.

Nach dieser zweiten Steigung können wir uns auf einem kurzen flacheren Teilstück etwas erholen, bevor wir die relativ steile WNW-Flanke hochsteigen. Nach ca. 2 Stunden und 45 Minuten ist es dann geschafft: Alle vier Seilschaften sind auf dem Gipfel des Weissmies angekommen. Die Aussicht von hier oben ist einfach atemberaubend; insbesondere in Richtung Süden können wir aufgrund der klaren Wetterlage über -zig italienische Bergkämme fast bis zum Mittelmeer sehen.

Der Wind bläst auch auf dem Gipfel relativ stark und es herrscht reger Betrieb; nach und nach treffen weitere Seilschaften ein. Nach ein, zwei Fotos unserer Zwölfer-Gruppe machen wir uns sodann wieder an den Abstieg. Die Windstärke hat mittlerweile etwas nachgelassen, was es für uns auch angenehmer macht. Mit zügigem Schritt laufen wir bis zum ersten Plateau hinunter, wo wir eine kurze Rast mit Zwischenverpflegung machen.

Im unteren Abstieg durch den eisigen Gletscher treffen wir noch mehrere SAC-Kollegen von der Sektion Saas an. Mit entsprechenden Unterbrüchen inklusive einer kurzen Fotosession steigen wir wieder sicher zu unserem Ausgangspunkt hinab. Kurz nach 10 Uhr treffen wir unversehrt beim Bergrestaurant Hohsaas ein. Eine wunderschöne, viereinhalbstündige Bergtour geht hier zu Ende.

Unsere Tour wird traditionsgemäss mit einem gemeinsamen Apéro, diesmal im Restaurant Kreuzboden, abgerundet. Danke Urs, für diese fantastische Tour auf das Weissmies, welche uns sicher noch lange Zeit in bester Erinnerung bleiben wird.

Bericht: Valentin
Fotos: Urs