SAC Sektion Zermatt

Tourenbericht

Allalin 4027m, 21. Juli 2013 → Fotos

Leitung:
Valentin Jentsch
Teilnehmer:
Edi Biner (Seilführer), Benedict Burg, Fabienne Jelk, Thomas Moor, Karl Schmidhalter (Seilführer), Annette Steger, Luc Weerts, Sonja Widmer

Die von Valentin einberufene Hochtour aufs 4027 m.ü.M. hohe Allalin fand bei der Zermatter SAC-Sektion regen Anklang. So fanden sich um 7:45 Uhr nebst dem Organisator Valentin auch die erfahrenen Seilführer Kari und Edi, die Rettungschefin-Tochter Fabienne, die routinierten Bergsteiger Annette, Sonja und Thomas sowie der nicht weniger fitte, in Polen wohnhafte Holländer Luc bei der Busstation in Saas-Fee ein. Es war mir natürlich eine grosse Ehre, dass ich von dieser erlesenen Gruppe herzlich aufgenommen wurde und sie zur Tour aufs Allalin begleiten durfte.


Nach einer kurzweiligen Gondel- und Metro-Alpin-Fahrt aufs Mittelallalin waren denn auch die ersten rund 2000 Höhenmeter in wenigen Minuten und ohne grosse Anstrengung geschafft. Abgesehen vom Schock über den eindrücklichen Gletscherschwund erwartete uns dort blauer Himmel und Sonnenschein, sodass die Meisten schon nach wenigen Metern ihre Soft-Shells und Windjacken im Rucksack verstauten. Nachdem die Steigeisen angeschnallt und alle an ein Seil geknüpft waren, ging es dann richtig los. Eindruck machte an dieser Stelle bereits eine Gruppe Berggänger ost­europäischer Herkunft, die sich am Boden kniend und liegend gegenseitig versuchten, die Eisenzacken an die Schuhe zu montieren. Angesichts dessen war der Start­schuss von Kari denn auch wenig erstaunlich: „Ich gläube wier gee – hinner däne wellti de nämmli nid läufe“.

Aller guten Dinge sind drei und so ging es denn auch in drei perfekt geführten Dreierseilschaften in Richtung Gipfel. Eine dünne Schneebrücke über eine tiefe Gletscherspalte wurde gekonnt überwunden und der Fotoapparat schoss schon wenig später das erste Gruppenfoto auf dem Feejoch (3826 m.ü.M.). Nach kurzer Rast gaben auch an dieser Stelle unsere ost­europäischen Kollegen die nötige Motivation zum Aufbruch. Diese näherten sich nämlich unaufhaltsam dem Joch, wobei sie uns mit einer seltsam anmutenden Seiltechnik und noch nie gesehener Knotenkunst erneut in Staunen versetzten. Hierzu bleibt zu erwähnen, dass sie dieses Kunstwerk der Berg­steiger­technik nicht mit einem Bergseil, sondern mit einem Tau vollbrachten, mit welchem man gemäss Annette sogar die Costa Concordia hätte abschleppen können.



Beim Schlussaufstieg durften wir beobachten, wie die Rettungsprofis der Air Zermatt ihr Können bei der Bergung zweier Bergsteiger aus dem Allalin-Südgrad unter Beweis stellten. Über einen schönen Grat an der Westflanke auf dem Gipfel angekommen gab es dann natürlich das obligatorische Gipfel-Gruppenfoto und eine gemütliche Gipfelrast bei herrlichem Wetter und traumhafter Aussicht. Die Pause wurde uns wiederum von drei ausländischen Bergsteigern – diesmal Belgier – versüsst, die keine Mühe scheuten und zu ihrem Gipfelbier auch gerade noch zwei Klappstühle mit aufs Allalin getragen hatten.

Nach dem kurzen Abstieg im mittlerweile aufge­wärmten Schnee gönnten wir uns noch einen Drink im Drehrestaurant threes!xty mit hervorragendem Panorama­blick. Da Valentin und ich noch eine längere Reise nach Mörel und von dort nach Zürich vor uns hatten, verabschiedeten wir uns schon um kurz nach eins vom Rest der Gruppe, welche uns jedoch zehn Minuten später in der sich nicht vom Fleck bewegen­den Metro-Alpin wieder eingeholt hatte. So ging es dann doch zusammen hinunter nach Saas-Fee, wo Valentin und ich infolge der Verzögerung den Bus nicht mehr erwischen konnten. Nur dem Einsatz der ganzen Gruppe, welche zunächst eine perfekte Aufteilung auf zwei Autos vornahm, dann auf das feine Gebäck in Saas-Grund verzichtete (danke Fabienne) und uns schliesslich – nach einem Fahrzeugwechsel beim Killerhof – direkt und auf die Minute pünktlich in Visp ablud (danke Thomas), ist es zu verdanken, dass wir nun wie geplant im Zug nach Zürich sitzen und ich beim Schreiben dieses Berichts diesen super Tag Revue passieren lassen darf.

An alle ein herzliches Dankeschön und bis auf weitere Touren.

Bericht: Benedict
Fotos: Valentin